Junioren Trainingslager Türkei Teil 2

Hier folgt nun ein weiterer Bericht von Benni aus der Türkei:Heute am 02. März hatten wir Ruhetag. Jeder hatte die Aufgabe ca 1h KB (Kompensationsbereich) zu fahren. Die Kilomerterzahl spielte überhaupt keine Rolle. Jeder hatte am Ende des Tages einen anderen Tachostand. Es bildeten sich mehrere Gruppen. Eine fuhr nach Alanya (Tim Gebauer U23, Simon Schultheis U19, Fabian Wieking U19, Moritz Richter U19, … und Ich), wo wir das wunderschöne Wetter und den Strand bei 28°C und blauem Himmel geniesen konnten. Einige trauten sich sogar einen kleinen Fußmarsch im Meer zu. Wir waren ca 3 h unterwegs, wovon 1:50 h die Fahrzeit ausmachten und die übrige Zeit für diverse Halts (MC-Donals und Café’s) drauf ging . Eine weitere Gruppe, in der sich Nils befand, fuhr ca 30 km und entschloss sich dann zu einem spontanen Fotoshooting am Strand. Bilder folgen noch.



Der Ruhetag ging zu Ende und es folgte der nächste Trainingstag. Der 03. März wurde zur Bergetappe auserkoren. Wie der Name Berg schon sagt, wurde ein steiler Berg gefahren, der sich in Alanya befand. Die 16 km bis Alanya fuhren alle in einer Doppelreihe in gemütlichen Tempo. Doch am Berg trennte sich die Spreu vom Weizen. Es wurde attackiert und sofort bildeten sich kleine Gruppen. Sofort war klar, wer am Berg zu den Stärksten gehört. Bei 32°C und fenomenalem blauen Himmel wurde der Berg zur echten Herausforderung. Die Fahrzeit bis hoch zum Gipfel erreichten die schnellsten in 50 min. Da ich am Berg mit meinem Kreislauf zu kämpfen hatte und es mir ohnehin schon nicht gut ging (Knieschmerzen), durfte ich langsam wieder runterfahren und auf den Rest der Truppe warten. Auf der Abfahrt hatten einige einen Platten. Nachdem alle Materialschäden behoben waren, fuhren wir wieder gemeinsam zurück zum Hotel. Dort angekommen hatten wir eine Tagesbilanz von 120 km in 4:40h.



Freitag der 04. März war ein ganz spezieller und lustiger, aber doch ernster Tag. Als wir, wie jeden Morgen, uns um 9 Uhr auf den Weg machten, wussten wir nicht wie lustig der Tag werden sollte. Wir fuhren wieder einmal zusammen mit der türkischen Nationalmannschaft los. Diese sind immer wenn sie in der Führung gewesen sind, sehr langsam gefahren.
Dies passte nicht in unseren, für den Tag vorgesehenen Pulsbereich. Deswegen sind wir immer, wenn wir in der Führung waren etwas schneller gefahren. Als dann aber einige Türken zu erschöpft waren und wir ihnen zu schnell fuhren, kamen einige immer nach vorne und setzen sich auf die Spitze der Gruppe um uns zu bremsen, bzw. Sie versuchten zu erklären, dass wir langsamer fahren sollten. Wir jedoch blieben bei unserem Tempo und als wir erneut geschlossen vorbeifuhren, um das Tempo wieder zu erhöhen wurde es laut und einige wurden handgreiflich. Zuerst flogen Trinkflaschen durch die Luft und dann gab es am Straßenrand eine kleine Auseinandersetzung zwischen uns. Es wurde getreten und geschlagen. Nils und Ich blieben aber verschohnt. Es gab keine größeren Verletzungen, außer kleinere Schürfwunden. Nach einer Untebrechung und Unterhaltung mit unseren Trainern wurde das Training dann getrennt von einander fortgesetzt. Am Ende dieses Tages hatten wir sage und schreibe 170,3 km in 5h bei 27°C und leicht bewölktem Himmel.

Am 05. März musste ich leider auf Grund der erneuten Knieschmerzen wieder früher die Gruppe verlassen. Bei 25°C und etwas stärkerer Bewölkung konnte ich nur 80 km in 2:51h fahren, wohingegen das gesamte NRW Bundesligateam einen Kilometerstand von 170 km und 5:40h hatte. Am Abend besprachen wir wieder den vergangenen Tag und redeten über das Training und Probleme/Verhalten während des Trainings. Wie jeden Abend mussten wir uns nach der Besprechung des Trainings dehnen. Erst wenn wir uns ausreichend gedehnt hatten, durften wir zum Abendessen gehen.

Der 06. März wurde mit einem Geburtstagsständchen für Nils eröffnet, denn er ist 17 Jahre alt geworden. Er durfte seinen 17. Geburtstag bei 23°C und starker Bewölkung auf dem Rad sitzen. Und mit der Königsetappe von 150 km in 6:40h hat er sogar ein kleines Geburtstagsgeschenk bekommen. Es war eine rein bergige Etappe.

Einen Tag nach Nils 17. Geburtstag hatten wir unseren zweiten Ruhetag. Nachdem sich alle um 09:30 Uhr im Speisesaal zusammen gefunden hatten, wurde vereinbart, dass wir um 11 Uhr gemeinsam eine kleine Runde drehen. Bei 24°C und Sonne fuhren also alle los. Nach ca 5 km erreichten wir eine Kartbahn. Nachdem alle größeren Dreckrückstände der Bahn beseitigt worden waren, beschlossen wir ein Ausscheidungsfahren von 10 Runden zu machen. Jede Runde musste einer das Rennen verlassen. Das Rennen wurde mit einem Feld von 9 Fahrern gestartet und da ich eine kleine Abkürzung nahm, wurde ich disqualifiziert. Nils erreichte den 3. Platz hinter Phil Bauhaus und Tim Gebauer. Nach dieser kleinen Challenge fuhren alle wieder zurück zum Hotel. Wir hatten ganze 11 km mit dem Rad geschafft. Den Rest des Tages nutzen einige zum Shoppen in Alanya. Ein anderer kleiner Teil der Gruppe beschloss im Hotel zu bleiben und etwas für die Schule zu tun. Kurz vor dem Abendessen trafen sich wieder alle in der Lobby zur Besprechung und dem gemeinsamen Dehnen.



Der 08.März 2011 war eigentlich ein Tag, wie jeder andere. Der einzige Unterschied zu den anderen Tagen bestand darin, dass es seit dem Mittag angefangen hatte zu regnen. Dies war morgens beim Frühstück schon klar und deswegen fuhr das Team auch schon um 9 Uhr los. Nur Phil Bauhaus und ich sind wegem Husten und Schnupfen nicht mitgefahren. Wir sollten nur eine Halbe Stunde Rolle fahren. Nach 2:40h und 90 km kam das Team um Nils wieder zurück. Leider konnte der Himmel den Regen nicht mehr zurückhalten und auf den letzten 10 km wurden sie noch nass. Nach dem Mittagessen um 13 Uhr gingen Phil und ich auf die Rolle. Die Rollen gehörten den Jungs der türkischen Nationalmannschaft, aber wir hatten die Erlaubnis sie zu nutzen. Der Rest des Tages wurde mit Paris Nizza bestaunt und im Hotel verbracht. Die Tage der Wärme (26°C und mehr) scheinen erstmal vorbei zu sein. Der Tag erreichte eine maximal Temperatur von 17°C.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter: